Wassersparparty

Die letzten paar Tage waren ziemlich erholsam und spaßig. Ich wohne jetzt quasi in Fatihs Wohnzimmer, in ner Woche ist dann endlich das Zimmer frei und ich kann meinen Kram komplett auspacken. Wir waren Abends immer weg und haben uns mit anderen Erasmusstudenten getroffen.
An sich gibt es in Istanbul unendlich viele Möglichkeiten wegzugehen, egal wo man langläuft, in 10min kann man einen Club mit jeder beliebigen Musik gefunden haben. Leider ist mein Schlafrhythmus etwas zerstört, bzw. in total normalen Bahnen, so das ich gegen 2 schon müde werde und am nächsten morgen schon um 10 aufwache. Jaja ich weiß, keine schlechte Sache, aber solange ich noch in den Ferien bin würde ich auch mal gerne Abends wegbleiben ohne gegen 2 nachhause zu müssen, weil ich sonst beim Biertrinken einschlafe.

Meinen PC hab ich jetzt auch mal in Fatihs Zimmer aufgebaut, dann kann ich wenigstens ein paar Sachen regeln. Ziemlich gewöhnungsbedurftig ist das verchlorte Leitungswasser, das man nicht in die Augen bekommen sollte bzw. es, wenn man Magenschmerzen vermeiden will auch nicht trinken sollte.
Ansonsten gibts nicht viel neues, ich unternehme ab und zu mal ein paar kleine Wandertrips durch die Altstadt und gucke einfach nur – aber wie schon gesagt – die Hügel…
Heute Abend spielt die Türkei gegen Armenien, mal sehen wie es dann hier abgeht. Das etwas sehr pathetische Fernsehen überträgt sogar mit 20min Vorlaufzeit und dramatischer Musik vom „Gladiator“
Soundtrack wie der Staatspräsident Abdullah Gül in sein Auto steigt und Richtung Flughafen nach Yerevan fliegt um das Spiel zu gucken. Alle Medien sind voll von dem Spiel, sicher wegen der problematischen Vergangenheit, wahrscheinlich aber auch um den Triumph danach noch ekstatischer zu feiern, denn obwohl das hier niemand zugeben würde hat die armenische Mannschaft natürlich nicht den Hauch einer Chance… Gegner stark reden halt…

Zum Schluss noch eines der witzigsten Erlebnisse:
Als ich in Kadiköy am Hafen gewartet habe, ist mir sofort das „Wasserspar-Infomobil“ ins Auge  gefallen. Gibts in Deutschland ja auch öfters mal das ein Truck mit Infomaterial die Bevölkerung über die Folgen von Wasserverschwendung aufklären soll. Die Szenerie war hier jedoch eine ganz besondere denn es standen, wie immer, haufenweise Polizisten und sogar ein paar Gendarmen drumrum um für Sicherheit zu sorgen. Zum anderen hat das Wassermobil eine ziemlich schlagkräftige Musikanlage gehabt auf der erst nur leise ein paar Ansagen gemacht wurden, später ein bisschen türkische Volksmusik, alles jedoch sehr gedämmt, so das ich es vom meiner Position aus kaum hören konnte. Das lustige war, das nach einiger Zeit eine Familie mit wahrscheinlich vier Generationen anfing zur Volksmusik zu tanzen, woraufhin diese schalgartig lauter wurde. Der Knaller an der Geschichte ist das jemand die Musik von nem Computer gespielt hat. Dieser jemand kam nach ner Zeit auf die Idee auch mal was westliches zu spielen, so das erst die Vengaboys und dann Achtung-Achtung: The Prodigy kamen.
Man stelle sich das Szenario vor: Eine 70jährige türkische Oma im Folklorekleid tanzt mit ihren ca 40 bzw 20 und 7jährigen Verwandten vor der Bühne des Wasseresparmobils im Hafen von Kadiköy zu „Smack my Bitch up“ von The Prodigy. Wer das Lied nicht kennt, guckt es bei YouTube nach.
War der Hammer. Alles wurde wie gesagt noch eingerahmt von Polizisten die sich das mitwippen nicht verkneifen konnten und händeklatschend daneben standen. Bei uns sehen Wassersparveranstaltungen leider anders aus.

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